PDF-Druckversion (Stadtentwicklung und Mobilität)
Für alle, die eine Stadt der kurzen Wege mit hoher Aufenthaltsqualität wollen.
Grüne Konzepte für Stadtentwicklung und Mobilität
Die Wissenschaftsstadt Darmstadt gehörte im letzten Jahrzehnt zu den Städten mit dem stärksten Bevölkerungswachstum in der Bundesrepublik. Auch die aktuellen Prognosen für die Zukunft gehen von einem überdurchschnittlichen Anstieg der Einwohnerzahl aus. Diese Entwicklung wird durch das große Interesse innovativer Unternehmen am Wirtschaftsstandort Darmstadt verstärkt.
Durch die Fluglärmzonen im Norden der Stadt sowie durch die Seveso-Richtlinien im Umfeld der Firma Merck unterliegt Darmstadts Siedlungsentwicklung gewissen Beschränkungen. Hinzu kommt, dass die Stadt nahezu vollständig von hochwertigen und schutzbedürftigen Waldflächen umgeben ist und insofern eine Stadtentwicklung durch Flächenausdehnung praktisch nicht möglich und aus ökologischen Gründen auch nicht sinnvoll ist.
Stadt der kurzen Wege

Carree
Im Sinne einer ökologisch, sozial und ökonomisch nachhaltigen Stadtentwicklung sowie im Interesse des Schutzes von Natur und Umwelt ist daher das Prinzip der Innenentwicklung ergänzt durch eine effektive und sparsame Baulandgewinnung das Leitmotiv unserer künftigen Stadtentwicklungs- und Mobilitätspolitik. Sie stärkt das Konzept der Stadt der kurzen Wege mit guter Infrastruktur, lebendiger Nachbarschaft und sozialem Miteinander, angemessener Nahversorgung sowie leistungsfähigem Öffentlichen Personennahverkehr (ÖPNV). Zudem eröffnet die Innenentwicklung verbesserte Möglichkeiten, auf das Auto zu verzichten, ohne die Mitbürgerinnen und Mitbürger in ihrer Mobilität einzuschränken.
Zukunftsfähige und modere Mobilitätspolitik
Das anhaltend starke Wachstum unserer Stadt erfordert, dass wir unsere Anstrengungen für eine zukunftsfähige und moderne Mobilitätspolitik verstärken. Die Verkehrsflächen – sowohl für den fließenden Verkehr, insbesondere aber für den ruhenden Verkehr – werden nicht mehr ohne weiteres verfügbar sein. Es entstehen zunehmend Nutzungskonflikte zwischen Wohnungsbau, Grün- und Erholungsflächen einerseits und Verkehrsflächen andererseits. Dies ist eine generelle Entwicklung in nahezu allen Städten und Ballungsräumen der Welt und wird auch in der Wissenschaftsstadt Darmstadt entschlossenes Handeln und einen klaren politischen Willen erfordern.
Aufenthaltsqualität
Die Aufenthaltsqualität innerhalb der Stadt – bedingt durch Frei- und Grünflächen, Bäume, Gewässer, attraktive Fuß- und Radwege – ist ebenso wichtig wie bezahlbarer Wohnraum, eine gute Infrastruktur und angemessene Nahversorgung. Alle Faktoren gemeinsam bilden die Voraussetzungen für ein lebenswertes soziales Miteinander.
Förderung des Rad- und Fußverkehrs

Historisches Pflaster ohne Autos
Eine verantwortungsvolle Stadtentwicklung mit kurzen Wegen dient auch dem Schutz des Klimas und der Umwelt. > Umwelt Wir werden daher die Entwicklung unserer Stadt insbesondere an den leistungsfähigen Achsen des öffentlichen Nahverkehrs fördern. Einer nachhaltigen, ökologischen und flächensparenden Sicherstellung von Mobilität dienen auch die Förderung des Fuß- und Radverkehrs sowie die Ausweitung des Car- und Bike-Sharing-Konzeptes.
Qualitätsvolle Architektur
Darmstadt hat das Potenzial für eine zukunftstaugliche, lebenswerte und soziale Stadt: Lebendigkeit, Weltoffenheit, Liberalität, bürgerschaftliche Vielfalt sowie sozialer und kultureller Austausch sind Voraussetzungen dafür, dass unsere Stadt dem Klimawandel standhält sowie der Veränderung von Lebensmodellen Raum und Zukunft gibt und damit ihre Attraktivität und den sozialen Frieden auch in Zukunft bewahrt.
Die Identität der Stadt soll durch weitsichtigen Städtebau und qualitätsvolle Architektur in ihrer Substanz und ihrer Wertigkeit gestärkt und weiterentwickelt werden. Dafür brauchen wir alle Menschen – unabhängig von Alter, Geschlecht, Nationalität, Religion und Stellung in der Stadtgesellschaft. In diesem Sinne werden wir GRÜNE die Stärkung und Entwicklung unserer Stadt durch eine zukunftsorientierte, nachhaltige Stadtentwicklungs- und Mobilitätspolitik für alle weiter voranbringen.
Was wir schon erreicht haben
Leitbild- und Masterplanprozess „Darmstadt 2030“ unter Beteiligung von Fachleuten und Zivilgesellschaft
Um alle gegenwärtigen und künftigen Aktivitäten der Stadtentwicklung systematisch und zielgerichtet einzubinden und aufeinander abzustimmen haben wir den Leitbild und Masterplanprozess „Darmstadt 2030“ in die Wege geleitet. Read More
Ziel ist es, durch Einbindung der Bürgerinnen und Bürger in unterschiedlichen Verfahrensschritten das Leitbild über die Zukunft unserer Stadt zu konkretisieren und durch die punktuelle Inanspruchnahme externer Expertisen handlungsrelevant zu schärfen. Um sicherzustellen, dass große und bedeutende Entwicklungen und Vorhaben in hoher Qualität umgesetzt werden, wird dabei bewusst externer Rat eingeholt. Deshalb wurde beispielsweise in Darmstadt der Gestaltungsbeirat zur Sicherung der Bau- und Prozesskultur als neues Forum geschaffen. Die große und positive Resonanz der Öffentlichkeit in den Sitzungen zeigt, dass die Stadt auf dem richtigen Weg ist. Bei großen und wichtigen Vorhaben führt sie konsequent Wettbewerbe durch. Die Öffentlichkeit ist jeweils eingeladen, mit zu diskutieren.
Verbesserung des Klimaschutzes
In der Legislaturperiode 2011-2016 hat die Stadt ein Klimaschutzkonzept mit über 145 Maßnahmen erarbeitet und verabschiedet, das Stadtentwicklung mit Mobilität, Energiemanagement und Prozesskultur verbindet. Read More
Außerdem steht die Stadt kurz vor Abschluss eines neuen Lärmvermeidungsplans und eines geschlossenen Luftreinhalteplans in Zusammenarbeit mit dem Regierungspräsidium Darmstadt und dem Land Hessen.
Mit der Beschlussfassung über die Ausschreibung eines Klimagutachtens wurde die Voraussetzung dafür geschaffen, dass Darmstadt nicht nur durch sein Klimaschutzkonzept zum Klimaschutz beträgt, sondern dass darüber hinaus auch Wissen bereitgestellt wird, um auf den Klimawandel zu reagieren. > Umwelt Es trägt dazu bei, dass an den sogenannten „Hotspots“ mit besonders belastendem Stadtklima angemessene Maßnahmen zur Klimaanpassung ergriffen werden können, die durch gezielte Verbesserung des lokalen Kleinklimas die Gesundheit schützen und auch dort Lebens- und Aufenthaltsqualität sicherstellen.
Energetische Stadtsanierung der Mollerstadt
Wir haben dafür gesorgt, dass die Mollerstadt zu einem vorbildlichen Pilotquartier für energetische Stadtsanierung gemacht wird. Die Sanierungsmaßnahmen tragen zu mehr Urbanität in der Stadtmitte bei. Dabei kommt der Grafenstraße besondere Bedeutung zu.
Entwicklung und Erschließung ehemaliger Kasernengelände

Cambrai-Fritsch-Kaserne
In enger Partnerschaft mit der bauverein AG hat unsere Koalition aus Bündnis 90/DIE GRÜNEN und CDU die Rahmenbedingungen für die Entwicklung der Lincoln-Siedlung geschaffen, damit diese sich zu einem modernen, durchmischten Wohnquartier mit hoher Raumqualität und sozialer Wohnstruktur entwickelt. > Wohnen Read More
Nach schwierigen Flächenerwerbsverhandlungen mit der Bundesanstalt für Immobilienaufgaben (BIMA) ist es gelungen, den Weg für die Umwandlung der ehemals durch die US-Streitkräfte genutzten Gelände Nathan Hale, Kelley-Barracks sowie Jefferson und Cambrai-Fritsch-Kaserne in Wohn- und Gewerbegebiete zu ebnen. Dadurch werden Flächen für neue Unternehmen und Arbeitsplätze bereitgestellt und dringend benötigter neuer Wohnraum geschaffen.
Neugestaltung des Friedensplatzes
Durch die Lösung der teilweise erheblichen technischen Probleme konnte im Stadtzentrum endlich mit der überfälligen Neugestaltung des Friedensplatzes begonnen werden.
Neue Denkmaltopographie und UNESCO-Welterbeverfahren Mathildenhöhe

Mathildenhöhe
Wir haben die vollständige Erfassung von Denkmälern im Stadtgebiet und die interdisziplinäre Arbeit zur Erreichung des Weltkulturerbe-Status für die Mathildenhöhe entscheidend vorangebracht. Hierbei gibt es konkrete Ergebnisse, wie beispielsweise die neue Denkmaltopographie, das Projekt zur energetischen Ertüchtigung der Mathildenhöhe und ein komplettes Strukturkonzept „UNESCO-Weltkulturerbe Mathildenhöhe“.
Städtebauförderprogramm „Soziale Stadt“
Im Rahmen der „Gemeinschaftsinitiative Soziale Stadt“ haben wir uns als eine der treibenden Kräfte für die Fortführung des Bund-Länder-Programms „Soziale Stadt“ eingesetzt. Wir konnten die Fortführung an den beiden Standorten in Darmstadt – Eberstadt-Süd und Kranichstein – sichern und das Pallaswiesen-/Mornewegviertel neu in das Städtebauförderprogramm einbringen. > Soziales
Gründung einer kommunalen Stadtentwicklungsgesellschaft
Zur besseren Bündelung von Maßnahmen und zur effizienteren Umsetzung der weiteren Entwicklung unserer Stadt haben wir dafür Sorge getragen, dass eine kommunale Stadtentwicklungsgesellschaft gegründet wurde, in der strategisches Grundstückserwerbsmanagement, Erschließungsaufgaben und die Parkraumbewirtschaftung wirkungsvoll zusammengefasst werden.
Sanierungsoffensive im öffentlichen Raum

Sanierter Cityring (Bleichstraße)
Durch die Rückabwicklung der unnötigen und stadtzerstörerischen Planung für die Nordostumgehung hat die Stadt wirtschaftlichen Spielraum für eine Sanierungsoffensive im öffentlichen Raum gewonnen. Dadurch konnte die Aufwertung und Revitalisierung von Plätzen und Freiflächen, die Reparatur und der Ausbau von Radwegen und Fahrradstraßen einschließlich deren systematischer Vernetzung, die Schaffung von 2.000 zusätzlichen Fahrrad-Abstellplätzen sowie eine umfassende Sanierung von Straßen inklusive der Verbesserung der Sicherheit an Kreuzungen in Angriff genommen werden.
Saniert wurden beispielsweise vielbefahrene Abschnitte im Haardt- und Cityring sowie in der Gräfenhäuser-, Rhein- und Bismarckstraße. Darüber hinaus wurden in einer ganzen Reihe weiterer Straßen mittlere und kleinere Sanierungsmaßnahmen umgesetzt.
Diese Aktivitäten sind verbunden mit einer Schaffung von barrierefreien Fußwegen und dem Ziel, vitale alte Stadtbäume möglichst zu erhalten und durch neue standortgerechte Bäume zu ergänzen.
Aufwertung des Stadtgrüns und Vernetzung von Grün- und Freiflächen

Essbares Darmstadt
Unsere Initiative zur Verbesserung der Lebensqualität durch die Aufwertung des Stadtgrüns sowie der Grün- und Parkanlagen fand auch ihren Ausdruck in der Bewerbung um die Landesgartenschau 2022 in Darmstadt. Das städtische Konzept reicht weit über das klassischer Landesgartenschauen vergangener Jahrzehnte hinaus. Während sich Letztere in erster Linie auf das Anlegen neuer Blumenbeete in bestehenden Parkanlagen beschränkten, sieht das Darmstädter Konzept die Vernetzung von städtischen Grün- und Freiflächen vor. Damit soll das Wohnumfeld verbessert und an einer flächendeckenden Grünqualität in Darmstadt weitergearbeitet werden. > Umwelt
Öffentliche Infrastruktur in ihrem Bestand gestärkt
Trotz der schwierigen Haushaltssituation in Darmstadt hat unsere Koalition aus Bündnis 90/DIE GRÜNEN und CDU den Mut gehabt, durch Neubau und Sanierung von über Jahre vernachlässigten Gebäuden und Liegenschaften die öffentliche Infrastruktur in ihrem Bestand zu sichern und zu stärken.
Für das Nordbad, das Berufsschulzentrum Nord, das Feuerwehrgebäude in Arheilgen, die Rheinstraßenbrücke und das Stadion am Böllenfalltor wurden die teilweise extrem aufwändigen Verfahren in Gang gesetzt, die nötig sind, um diese Großprojekte in verantwortungsvoller Weise zu ermöglichen und transparent voranzubringen. Wir haben dafür gesorgt, dass die erforderlichen Haushaltsmittel – obgleich großer Anstrengungen – dafür bereitgestellt wurden konnten.
Verdichtung und Modernisierung des ÖPNV-Netzes und Mobilitätskonzept 2030

Airliner Kongresszentrum
Wir haben die Initiative ergriffen, um den Verkehrsentwicklungsplan 2006 an die aktuellen Gegebenheiten und die zukünftigen Herausforderungen anzupassen und in Form eines „Mobilitätskonzeptes 2030“ weiterzuentwickeln. Hierfür wurden Schwerpunkte gemeinsam mit den Bürgerinnen und Bürgern herausgearbeitet und Machbarkeitsstudien zu drei Straßenbahnlinien als Verbindung zur Lichtwiese, zu den Kelley Barracks und zur Cambrai-Fritsch-Kaserne auf den Weg gebracht. Darüber hinaus haben wir uns dafür eingesetzt, dass für die Linie H größere und für die Linie L leisere Busse angeschafft wurden. Die Linie G verbessert die Anbindung der GSI und Wixhausens an Darmstadt. Auf unser Betreiben hin fährt ab Dezember 2015 der Airliner auch vom Luisenplatz zum Flughafen. Wir treiben Projekte zur E-Mobilität beim Busverkehr voran und planen, den Fuhrpark der Straßenbahnen zu erneuern. Die Bus und Straßenbahnhaltestellen werden bedarfsgerecht und barrierefrei umgebaut. Der Nahverkehrsplan soll in Kürze neu fortgeschrieben werden.
Was wir GRÜNE noch erreichen wollen
Das Anforderungsprofil an unser Handeln in der neuen Legislaturperiode ist klar: Darmstadt wird weiter überdurchschnittlich wachsen. Die alten Prognosen über einen Neubaubedarf von jährlich rund 600 zusätzlichen Wohnungen sind mittlerweile durch die Realität überholt. Read More
Nach den Daten der Abteilung für Statistik und Stadtforschung der Wissenschaftsstadt Darmstadt ist die Zahl der Einwohnerinnen und Einwohnern von 136.238 im Jahr 2000 auf 154.002 im Jahr 2014 angestiegen. Somit sind seit 2000 pro Jahr im Durchschnitt rund 1.269 Bürgerinnen und Bürger in unserer Stadt neu dazugekommen. In den letzten fünf Jahren hat sich diese Situation weiter verschärft. Von 2009 (142.237 Einw.) bis Ende 2014 ist Darmstadt um 11.765 Personen auf 154.002 Einwohnerinnen und Einwohner gewachsen. Dies entspricht durchschnittlich 2.353 Neubürgerinnen und Neubürgern pro Jahr! Aktuell kommt noch die große Zahl an Flüchtlingen, die bei uns leben, lernen und arbeiten wollen, hinzu.
Diese Entwicklung hat erhebliche Auswirkungen auf die Stadtentwicklung sowie auf die soziale Wohnraumpolitik bzw. für die Bereitstellung preisgünstigen Wohnraums.
Flächen mobilisieren – preisdämpfend wirken
Der Mobilisierung von Flächen jeglicher Art und der Entwicklung von Potenzialen für zusätzlichen Wohnraum im bereits bestehenden Wohnungsbestand kommt besondere Bedeutung zu. Die Stadt mobilisiert – auch in teilweise sehr schwierigen und langwierigen Verhandlungen – Konversionsflächen, Brachflächen und Baulücken. Dies schließt explizit auch die Nutzung leer stehender Gebäude oder den Dachausbau vorhandener Häuser ein.
Flächenverbrauch für den ruhenden Verkehr minimieren
Durch die Nutzung bestehender guter Verkehrsverbindungen, die Schaffung von leistungsfähigen ÖPNV-Anbindungen sowie durch adäquate und kostendämpfende Stellplatzregelungen wollen wir den Flächenverbrauch für den ruhenden Verkehr minimieren.
Konzeptvergabe von Grundstücken
Wir GRÜNE machen uns stark für
die Mobilisierung von Flächen jeglicher Art sowie den verstärkten Dachausbau
eine kostendämpfende Stellplatzregelung
die vorrangige Vergabe von Flächen an Projekte, denen sozial, ökologisch und ökonomisch nachhaltig Konzepte zugrunde liegen
eine Verpflichtung zum anteiligen Bau von mindestens 30 % sozialen Wohnraums
Bei der Flächenentwicklung bemühen wir uns um preisdämpfendes Verhalten. Wo immer möglich, machen wir uns dafür stark, dass nicht zum Höchstpreis, sondern im Rahmen einer sogenannten „Konzeptvergabe“ Grundstücke an Interessentinnen und Interessenten oder Investorinnen und Investoren weitergeben werden. Wir wollen, dass Planungen und Konzepten der Vorrang gegeben wird, die sozial, ökologisch und ökonomisch nachhaltig sind und inhaltlich den Zielen unserer Stadtentwicklungspolitik entsprechen. Read More

Sozialwohnungen Nelkenweg
Dabei ist die bauverein AG, als Unternehmen der Stadtwirtschaft, einer der wichtigsten Partner, der neben dem Anspruch auf preisdämpfendes Verhalten auch in vorbildlicher Weise soziale und ökologische Kriterien beim Bau und bei der Verwaltung von Wohnraum umsetzt.
Für die strategische Flächenentwicklung soll systematisch die neu gegründete Darmstädter Stadtentwicklung GmbH einsetzt werden. Zudem werden wir verstärkt die Kooperation mit Interessentinnen und Interessenten oder Investorinnen und Investoren suchen, die sich als verantwortungsbewusste Partner diesen Zielen verpflichtet fühlen. Mittels städtebaulicher Verträge muss die Stadt sie an diese Zielsetzungen binden und eine schnelle Umsetzung herbeiführen.
Die städtebaulichen Bebauungspläne und Verträge werden preisgünstigen und sozialen Wohnungsbau vorsehen. Städtische Grundstücke sollen mit der Verpflichtung zum anteiligen Bau von mindestens 30 % sozialen Wohnraums vergeben werden. Eine verkehrsarme Erschließung und die Mehrfachnutzung von Räumen tragen zur Lebensqualität bei und heben das Flächenpotenzial. Bauprojekte und Initiativen, die durch soziale Konzepte und gemeinschaftliche Nutzungen zum sozialen sowie flächenund kostensparenden Bauen und Wohnen beitragen, wollen wir besonders berücksichtigen. > Wohnen
Identifikationspunkte in Darmstadt ausbauen, Innenstadt stärken
Wir GRÜNE machen uns stark für
eine Entwicklung der zentralen Innenstadt
die Rheinstraße als vorzeigbares Entree der Wissenschaftsstadt Darmstadt
eine bewusste Herausarbeitung des 1950er Jahre Charmes der städtischen Architektur als Kontrapunkt zum Jugendstil
den Umbau des Stadions am Böllenfalltor mit kontinuierlicher Einbeziehung der Fans, des Vereins und der Anwohnerschaft
eine Freilegung des Darmbachs, wo immer möglich, und zur Speisung des Herrengartenteichs mit Darmbachwasser
Die Darmstädterinnen und Darmstädter lieben ihre Stadt: Mathildenhöhe, Woog, Herrngarten, Rosenhöhe sowie viele weitere Parks und Gärten, die Plätze in der Innenstadt und im Quartier, das Schloss, das Oberfeld, der Ostparkweg, die Streuobstwiesen in Eberstadt und viele weitere Orte machen ihre Qualität aus. Diese wollen wir schützen und bewahren. So soll beispielsweise die Mathildenhöhe mit der Bewerbung um den UNESCO-Weltkulturerbe-Status gestärkt werden. Read More
Friedensplatz

Friedensplatz: Muster-Bodenbeläge
Wir sorgen dafür, dass die Aufenthaltsqualität des Friedensplatzes erhöht und er wieder zu einem zentralen Ort in der Stadtmitte gemacht wird. Die Planung wird in ein Konzept zur Entwicklung der zentralen Innenstadt eingebunden werden, das vom Luisenplatz über die obere Rheinstraße, den Friedensplatz, seine aktuell etwas lieblos erscheinende Verbindung zum Marktplatz, dem Marktplatz selbst bis hin zum Saladin-Eck als einer Art östliches Innenstadtportal reichen muss.
Vor allem der vom Öffentlichen Personennahverkehr (ÖPNV) stark dominierte Luisenplatz bedarf einer strukturgebenden Bearbeitung, die den Aufenthalt und die Überquerung insbesondere für Fußgängerinnen und Fußgänger, aber auch für Fahrräder angenehmer und sicherer macht.
Rheinstraße als vorzeigbares Entree der Stadt

Tunneleinfahrt Rheinstraße
Darmstadt ist nicht nur eine Stadt des Jugendstils, sondern verfügt auch über bemerkenswerte Bauten der 1950er Jahre, die die positive Aufbruchsstimmung dieser Zeit widerspiegeln. An der Rheinstraße liegen eine ganze Reihe Gebäude, die die architektonische Qualität und den Geist der Nachkriegszeit in sich tragen, aber in einer Art Dornröschenschlaf versunken scheinen.
Wir wollen die Rheinstraße unter Einbindung der Anrainer wieder zu einem vorzeigbaren Entree der Stadt machen und ihren durch die 1950er Jahre geprägten Charakter stärken, ohne dabei ihre Funktion als zentrale Verkehrsachse zu ignorieren. > Kultur
Der Pflege des Stadtbilds insgesamt gilt unsere besondere Aufmerksamkeit. Der Aufbau einer Beratungsstruktur, die auch privaten Eigentümern zur Seite steht, soll helfen, Gebäuden von besonderer städtebaulicher Bedeutung ein entsprechendes Erscheinungsbild zurückzugeben – beispielsweise bei ohnehin anstehenden Modernisierungen oder Sanierungen.
Stadion am Böllenfalltor

Darmquelle
Das in die Jahre gekommene und lange vernachlässigte Stadion am Böllenfalltor wird unter Einbeziehung der Fangruppen, des Vereins und der Anwohnerschaft zu einer modernen Arena umgebaut. > Sport Dabei widmen wir der Eigenheit des Ortes besondere Aufmerksamkeit, damit durch den Umbau nicht das besondere Flair und die dem „Bölle“ eigene, mittlerweile in der gesamten Republik bekannte Identität verloren gehen.
Der Darmbach wird von der Kanalisation abgekoppelt und – wo ökonomisch vertretbar – an die Oberfläche geführt. Er wird den Herrngartenteich speisen und dessen teure und unsinnige jährliche Befüllung mit Trinkwasser ablösen. > Umwelt Entlang des Bachlaufs sollen Orte zum Verweilen entstehen und so zur Identifikation mit der Stadt und dem eigenen Wohnumfeld beitragen.
Grün- und Freiräume stärken
Wir GRÜNE machen uns stark für
eine Aufwertung der Grünanlagen, um die Aufenthaltsqualität im öffentlichen Raum zu verbessern
eine Vernetzung der städtischen Grünräume
die Durchführung der Landesgartenschau 2022 in Darmstadt mit nachhaltigen Ideen und Potenzialen für die Stadt
ein bürgerschaftliches und inklusives Konzept für die Umgestaltung der Stadtgärtnerei in der Orangerie in Bessungen
Die Anziehungskraft einer Stadt wird bestimmt durch attraktive Lebensbedingungen, Chancen zur Verwirklichung eigener Lebensentwürfe und ein liberales Klima. Dabei spielt die Inbesitznahme von öffentlichen Räumen durch die Stadtbevölkerung eine wesentliche Rolle. Sie muss durch unterschiedlichste bauliche und nicht-bauliche Maßnahmen getragen werden. Read More

Herrngarten im März
Die Basis für die hohe Lebensqualität in Darmstadt sind attraktive innerstädtische Freiräume als Ausgleich für die stetig wachsende Dichte der Bebauung. Wir wollen, dass diese Räume nicht nur dem Verkehr, der Werbung oder dem Kommerz überlassen werden. > Kultur
Städtisches Leben braucht Orte, an denen sich die Menschen aufhalten können und sich dabei wohl fühlen. Sie dienen alltäglich als Treff- und Kommunikationspunkt, als Weg, als Spiel- oder Zuschauerraum.
Räume nicht nur dem Verkehr, der Werbung oder dem Kommerz überlassen
Wir setzen uns für die Aufwertung des öffentlichen Raums ein und werden den Bedarf an Reparaturen und geeigneten Oberflächenmaterialien genau analysieren. Dies gilt besonders für die innerstädtischen Achsen und die Straßen innerhalb der Mollerstadt. Die bereits angelaufenen Planungen für die Grafenstraße sind ein gutes Beispiel hierfür. Dieser Herausforderung werden wir uns auch weiterhin stellen und dabei auch Hausbesitzerinnen und Hausbesitzer sowie Investorinnen und Investoren einbinden.
Landesgartenschau 2022

Orangerie
Für uns haben Grünräume eine doppelte Funktion: Sie sollen Aufenthaltsmöglichkeiten bieten, aber auch als attraktive Verbindungsachsen innerhalb der Stadt sowie ins Umland dienen. Insbesondere das Leitmotiv der Landesgartenschau 2022 in Darmstadt ist auf diese Vernetzungsidee und Lebensraumverbesserung ausgerichtet. Die Bewerbung soll dazu beitragen, dass die untereinander und in die Umgebung vernetzten Grünflächen weiterentwickelt werden und zu einem Qualitätsmerkmal unserer Stadt avancieren. Der durch eine Bürgerinitiative angeregte und von uns GRÜNEN aufgegriffene Ostparkweg ist ein gutes Beispiel dafür. Auch darüber hinaus ergeben sich wichtige Anregungen und realistische Möglichkeiten.
Die dem Antrag zu Grunde liegenden zentralen Maßnahmen sind weitgehend „Sowieso-Projekte“, das heißt, sie hängen in ihrer Realisierung nicht zwingend von der Vergabe der Landesgartenschau an Darmstadt ab. Grundsätzlich wirkt die Bewerbung um die Landesgartenschau nachhaltig und sozial. > Umwelt
Wir möchten die Bedeutung der Parks für den nicht organisierten Sport stärken. > Sport Darüber hinaus fördern wir kleine Quartierparks für Anwohnerinnen und Anwohner wie beispielsweise in der Schwambstraße und in der Albert-Schweizer-Anlage geschehen.
Darmstadt hat viele herausragende Gebäude-Ensembles, Grünanlagen und Quartiere. Diese in qualitätsvoller Weise zu verweben und den großen und kleinen Menschen zur individuellen Nutzung zur Verfügung zu stellen, ist ein wichtiges Ziel. Dazu gehören der Blick ins Grüne genauso wie ein sicherer Schulweg oder ein sicheres Quartier, in denen die Menschen leben, sich erholen oder schnell zu Fuß und per Rad von A nach B kommen können. Eine dichter werdende Stadt braucht diese Qualitäten. Es ist unser Bestreben, dass mit jeder Investition auch eine Verbesserung der städtischen Infrastruktur erreicht wird.
Ein wichtiger Schwerpunkt wird auch die Weiterentwicklung der Orangerie in Bessungen sein. Hier soll durch die Möglichkeit bürgerschaftlichen Gärtnerns ein Plus an Freiraum für das dicht besiedelte Quartier geschaffen werden. Gleichzeitig wird inklusiven Initiativen Raum für Betätigung gegeben. Auch die Tradition der Kerb und des Marktes werden berücksichtigt. Das Beispiel „Orangerie“ zeigt, dass solche Entwicklungsprozesse nur durch Einbindung der Bürgerinnen und Bürger sowie der an Ort und Stelle vorhandenen Kompetenzen erreicht werden. Um die Lebensqualität im Quarier weiter zu steigern, wollen wir auf das vorhandene bürgerschaftliche Engagement aufbauen. > Umwelt
Bäume im öffentlichen Raum schützen

Heinrichstraße
Vor rund 120 Jahren war Darmstadt einmal die waldreichste Stadt Deutschlands. Noch heute können wir von dem alten Baumbestand profitieren, der die Achsen zwischen den einzelnen Quartieren prägnant kennzeichnet. Wir wollen die Bäume im öffentlichen Raum verstärkt schützen und – soweit möglich – ihren Bestand in der Stadt ausweiten. Basis dafür ist ein auf unser Betreiben hin eingeleitetes Gutachten, das Wege aufzeigt, wie dieses Ziel trotz des zunehmenden Drucks auf Straßen und Quartierränder erreicht werden kann.
Wir möchten, dass in der nächsten Legislaturperiode bei jedem Bauprojekt bestehende Bäume – wo immer möglich – erhalten bleiben und zusätzlich mindestens 100 neue Bäume innerhalb der bebauten Stadt angepflanzt werden. > Umwelt
Die von Grün und Großgrün durchmischte Stadt sowie die Waldgebiete um sie herum sind ein Qualitätsmerkmal von Darmstadt – und die Garantie für eine lebenswerte Zukunft. Wir GRÜNE stehen dafür, dass dies so bleibt und weiter gestärkt wird.
Die Mischung macht’s – Verbesserung der dezentralen Versorgung
Wir GRÜNE machen uns stark für
eine kleinräumige Versorgungsstruktur in den Stadtteilen
Bewahrung und Ausbau kleiner Stadtteilzentren
Um eine Stadt der kurzen Wege zu schaffen, in denen vieles zu Fuß oder per Rad erledigt werden kann, benötigen wir gemischte Quartiere mit einer kleinräumigen Versorgungsstruktur von Dienstleistungen, Geschäften, Kindergärten und Schulen. Read More
Wir wollen mit kommunaler Flächenpolitik, durch städtebauliche Verträge mit Investorinnen und Investoren sowie durch Bauleitplanung den Rahmen für eine Verbesserung der dezentralen Versorgung schaffen. Der mit viel Anstrengung geschaffene neue Supermarkt in der Mitte von Arheilgen kann Vorbild für andere Stadtteile sein.
Außengastronomie stärkt die Attraktivität eines Viertels. Wir wollen die kleinen Zentren neben der Innenstadt bewahren und weiter entwickeln. So muss zum Beispiel das Einzelhandelskonzept der Stadt an den Strukturwandel im
Verlagsviertel, in dem neuer Wohnraum entsteht, angepasst werden. Stadtweit wollen wir gemeinsam mit den Akteurinnen und Akteuren vor Ort hierfür Lösungen finden.
Einzelhandelskonzept für Südhessen
Zur Absicherung dieser Ziele gehört auch eine aktive Zusammenarbeit mit der Region. Wir setzen deshalb weiter auf das regionale Einzelhandelskonzept für Südhessen, das die Ansiedlung von großflächigem Einzelhandel in den Außenbereichen und auf der „grünen Wiese“ begrenzen soll.
Platz für Kinder und Jugendliche, Raum fürs Altwerden
Nicht nur der Wohnraum, sondern auch das Wohnumfeld, den Freiraum wollen und sollen die Menschen mit ihren unterschiedlichen Wünschen und Bedürfnissen nutzen: Kinder und Jugendliche, junge Erwachsene, Studierende, Familien, Alleinstehende, Alte, Menschen mit Behinderung sowie Migrantinnen und Migranten sollen sich in Darmstadt auch außerhalb ihrer Wohnung aufhalten und am städtischen Leben teilhaben können. Read More
Bei der Stadtteilentwicklung setzen wir auf lebenswerte, familiengerechte, sozial gemischte Wohnquartiere mit hoher Freiraumqualität, in denen sich die Bewohnerinnen und Bewohner entfalten können. Wir unterstützen ehrenamtliches Engagement im Wohnquartier, weil es – insbesondere für Menschen mit besonderen Bedürfnissen – bereichernd für das Alltagsleben und die Basis einer aktiven Stadtgesellschaft ist.
Baukultur und Prozessqualität stärken
Wir GRÜNE machen uns stark für
eine Diskussions- und Beteiligungskultur bei Stadtentwicklungsprozessen
die Auslobung von Wettbewerben bei der Entwicklung von Flächen und Gebäuden an exponierter Stelle
Besitzbare Stadt, bespielbare Stadt und essbare Stadt fördern

Saladin-Eck
Baukultur spiegelt sich wider in der Qualität des Gebauten, aber auch darin wie ein Projekt entwickelt und die Entstehung in der Stadtgesellschaft verankert wird. Der Gestaltungsbeirat trifft in Darmstadt auf große Resonanz. Read More
In keiner anderen Stadt besuchen so viele Bürgerinnen und Bürger die Sitzungen eines Gestaltungsbeirats und reden mit. Das ist ein positives Zeichen für die Bereitschaft der Darmstädterinnen und Darmstädter über ihre Stadt, über das, was ihre Stadt ausmacht, über die Werte, Schönheit und Funktion oder über das, was Darmstadt braucht, zu diskutieren. Diese Prozesskultur würdigt sowohl die Fachkompetenz derer, die planen, als auch derer, die politische und planerische Rahmenbedingungen schaffen, als auch derer, die als Bürgerinnen und Bürger auf der Grundlage ihrer Lebenswirklichkeit ihre Wünsche und Vorstellungen einbringen.
Darmstadts Identität ist geprägt von großen Leistungen, aber auch von tiefgreifenden Einschnitten. Der Wandel von der Residenzstadt zur Bürgerstadt ist ein identitätsstiftendes Moment, von dem wir bis heute profitieren. Der Wiederaufbau nach dem zweiten Weltkrieg und das Erbe an bedeutenden historischen Gebäuden und Grünanlagen macht unsere Stadt vielfältig und vielschichtig. Diesen beiden Seiten müssen wir bei der zukünftigen Entwicklung Raum geben. Deswegen ist eine zielführenden Diskussions- und Beteiligungskultur wichtig. Genauso notwendig ist es aber auch, Wettbewerbe auszuloben, um an herausragenden Stellen durch fachliche Exzellenz die bauliche Qualität unserer Stadt zu befördern.
Konzepte zur besitzbaren Stadt (d. h. Sitzen und Verweilen ohne Zwang zum Konsumieren) > Die GRÜNEN Alten, zur bespielbaren Stadt > Kultur und zur essbaren Stadt > Umwelt werden wir nachdrücklich unterstützen und soweit möglich auch fördern.
Darmstadt in der Metropolregion Rhein-Main
Wir GRÜNE machen uns stark für
eine aktive Rolle Darmstadts in der Region
eine wirkungsvolle Regionalplanung
Darmstadt liegt an der Schnittstelle der Metropolregionen Rhein-Main und Rhein-Neckar. Auch wenn sie selbst eine prosperierende Stadt mit eigenem Profil ist, profitiert sie doch stark von der Region, in die sie eingebettet ist. Read More
Beim Ausbau der Verkehrsinfrastruktur, des Kulturangebots, aber auch der sozialen Einrichtungen und des Wohnungsbaus wollen wir den gegenseitigen Austausch mit der Region verstärken.
Die Ansiedlung von Industrie bzw. Gewerbe, insbesondere von großflächigen Einzelhandelszentren mit ihren oft nachteiligen Auswirkungen auf die Innenstädte, muss ebenso gesteuert werden wie die Entwicklung der Freiflächen in der Region. Wir setzen uns deshalb für eine aktive Rolle Darmstadts in der Region ein und unterstützen eine wirkungsvolle Regionalplanung und -entwicklung.
Auch die Kooperation mit dem direkten Umfeld, dem Landkreis Darmstadt-Dieburg, muss über die bisherigen kleinteiligen Diskussionen um Autoverkehr hinausgehen und auf Bereiche wie Energiewende, Landschaftsschutz, umfassende Mobilitätskonzepte und Wohnungsbau ausgeweitet werden. Teilweise liegen die Gemeinden im Landkreis näher am Luisenplatz als Stadtteile von Darmstadt. Eine in die Zukunft weisende, nachhaltige Entwicklung geht nur gemeinsam mit der Region. > Wirtschaft und Finanzen
Mobilitätsoffensive für Fuß- und Radverkehr
Wir GRÜNE machen uns stark für
mehr Sicherheit, Attraktivität, Struktur und Raum im Fuß- und Radverkehr
den Schutz von Rad- und Gehwegen vor sachfremder Nutzung
ein Radverkehrsnetz
mehr Fahrradabstellplätze
die Durchführung notwendiger Reparaturen im Fahrradparkhaus am Hauptbahnhof
den Ausbau der Radschnellwege u.a. nach Frankfurt am Main
mehr Tempo-30-Zonen
Wir wollen die Menschen motivieren, zu Fuß zu gehen und mit dem Rad zu fahren. Alle Verkehrsteilnehmer sind gleichberechtigt, das gilt besonders für Fußgängerinnen und Fußgänger. Der Fußverkehr muss verstärktem Schutz unterliegen. Ein Augenmerk gilt dabei Menschen mit besonderen Bedürfnissen, beispielsweise älteren oder bewegungseingeschränkten Personen oder Kindern und Jugendlichen. Das Umfeld von Kitas und Schulen ist in diesem Zusammenhang genau zu betrachten. Für den Luisenplatz muss eine für alle Verkehrsteilnehmer annehmbare Lösung erarbeitet werden. Read More
Fußgängerinnen und Fußgänger aller Altersgruppen sollen sich sowohl in ihrem unmittelbaren Wohnumfeld als auch auf den Straßen und Plätzen der Innenstadt wohlfühlen. Dazu gehört die Beseitigung von Angsträumen ebenso wie der konsequente Schutz vor „stärkeren“ Verkehrsteilnehmern sowie die unmissverständliche Zuweisung von sicheren Wegebeziehungen.

Spielgerät Wilhelminenstraße
Für Fußwege gilt noch mehr als für Radwege: sie sollen nicht nur sicher, sondern sie müssen auch ansprechend sein. Bäume, Streckenführungen durch Grünzüge und Parks, Sitzgelegenheiten und Orte zum Verweilen und zur Kommunikation schaffen Attraktivität. Gehwege müssen im Normalfall für Personen mit Mobilitätseinschränkung, Kinderwagen und zwei nebeneinander laufende Menschen genug Platz bieten. Begegnungen dürfen nicht ein Ausweichen in den Autoverkehr erzwingen. Die Sicherung von historischem Gehwegpflaster – wie auf der Mathildenhöhe – soll fortgesetzt werden. Die Querung von nachrangigen Seitenstraßen muss erleichtert werden. Gehwege sollen wieder BürgerInnensteige werden. Der „sachfremden Nutzung“, z. B. durch parkende Autos, werden wir verstärkt entgegentreten.

Fahrradständer Rheinstraße
Ganz Darmstadt soll nach und nach mit einem sicheren und ausreichend dimensionierten Radverkehrsnetz durchzogen sein. Die nächsten Fahrradstraßen werden als bereits etablierter Bestandteil dieses Netzes ausgewiesen. Straßensanierungen müssen – soweit irgend möglich – mit Verbesserungen für den Fuß- und Radverkehr verbunden werden; der schnelle Radverkehr gehört dabei auf die Fahrbahn. Fahrradabstellplätze an bzw. in Immobilien sollen hinsichtlich Erreichbarkeit und Komfort hohen Qualitätsstandards genügen.
Das Fahrradparkhaus im Hauptbahnhof wollen wir wieder zu einem Vorzeigeobjekt machen und dafür sorgen, dass vorhandene Schäden schnell beseitigt werden. Auch in der Innenstadt wollen wir GRÜNE der wachsenden Nachfrage nach Abstellmöglichkeiten – auch für hochwertige Elektro- oder sperrige Lastenfahrräder – gerecht werden. > Umwelt
Wir wollen bis 2021 den Anteil des Radverkehrs am Mobilitätsverhalten (Modal Split) in Darmstadt von aktuell ca. 15 % auf mindestens 20 % steigern, ohne dass dies deutliche Verdrängungseffekte für den Fußgänger- und öffentlichen Personennahverkehr hat.
Immer mehr Menschen fahren mit elektrischer Unterstützung Rad und können damit auch über längere Distanzen problemlos pendeln; dies wollen wir mit dem regionalen Radschnellweg nach Frankfurt am Main sowie durch lokale Radschnellwege nach Roßdorf, Weiterstadt und über Griesheim ins Ried unterstützen.

Call-A-Bikes am Bahnhof Arheilgen
Mobiliätspunkte, an denen Busse und Bahnen, Fahrradverleih- und Carsharing-Systeme sowie Taxen koordiniert zur Verfügung stehen, helfen, zwischen verschiedenen Verkehrsmitteln hin und her zu wechseln. Bis zum Ende der Legislaturperiode wollen wir ein sogenanntes Free-Floating-Carsharing-System in Darmstadt etablieren, das Ausleihe und Rückgabe von Leihwagen möglich macht, ohne an feste Stationen gebunden zu sein. Die Kapazität des Fahrradverleihsystems soll sich mindestens verdoppeln. Solange es die Straßenverkehrsordnung der Stadt unmöglich macht, Tempo 30 innerorts zur Regelgeschwindigkeit zu machen, muss sich die Stadt – soweit möglich – mit der Ausweitung von Tempo-30-Zonen zur Verbesserung der Verkehrssicherheit und zur Verminderung von Lärm behelfen. > Umwelt
Wir setzen uns dafür ein, dass der Fuß- und Radverkehr und die dafür benötigten Flächen systematisch ausgebaut werden. Alleine ein Autoabstellplatz nimmt den Platz von zehn Fahrradabstellplätzen ein. Der Stellplatz für ein Carsharing-Fahrzeug macht bis zu zehn private Autoabstellplätze überflüssig. Immer mehr Menschen wollen die Stadt aktiv nutzen und nicht als bloßen Parkplatz verschwenden. Die Erkenntnisse der Bürgerbeteiligung und die Erfahrungen mit der Parkraumbewirtschaftung im Johannesviertel und im Woogsviertel muss die Stadt für weitere Anwohnerparkgebiete positiv nutzen.

Neue Fahrradspur in der Bleichstraße (Cityring)
Im Hinblick auf die großen Verkehrsachsen wie Rhein-, Frankfurter- und Heidelberger Landstraße setzen wir uns dafür ein, dass bessere Lösungen für alle Verkehrsteilnehmerinnen und Verkehrsteilnehmer geschaffen werden. So wurde beispielsweise in der Bleichstraße (Cityring) eine nicht benötigte Fahrspur in eine Fahrradspur umgewandelt. Wir wollen, dass der öffentliche Raum in den Wohnquartieren belebt ist und nicht durch zu laute und zu schnelle Straßenachsen zerschnitten wird. Wir möchten mehr sichere Fußgängerüberwege (Zebrastreifen) anstelle der Verampelung der Stadt. Dazu gehört auch, dass Fußgängerampeln vermehrt nur auf Anforderung aktiv werden (sogenanntes Dunkel-Dunkel-Schalten), damit sie Auto- und Radverkehr nicht unnötig behindern.
Dazu werden wir Konzepte erarbeiten und mit den betroffenen Menschen vor Ort diskutieren, um zu zeitnahen Lösungen zu kommen.
Ausbau des Öffentlichen Personennahverkehrs (ÖPNV) in Stadt, Landkreis und Region
Wir GRÜNE machen uns stark für
eine Straßenbahnverbindung zwischen Rossdorf und Weiterstadt
eine intermodale Zugangskarte im Öffentlichen Personennahverkehr (ÖPNV)
eine Busbeschleunigungsspur für die Linie O zwischen Darmstadt-Böllenfalltor und Traisa

Neuer Bus der Linie L
Das Angebot von Bussen und Bahnen muss regional vernetzt sein. Die Darmstadt-Dieburger-Nahverkehrsorganisation (DADINA) als Zweckverband, in dem Stadt und Landkreis gleichberechtigt vertreten sind, ist dafür ein zentrales Werkzeug. Read More
Die öffentlich tagende Verbandsversammlung, ein aktiver Fahrgastbeirat und ein öffentlicher Wirtschaftsplan sind im Zusammenspiel mit der HEAG mobilo ein Erfolgsmodell in Hinblick auf die kooperative Planung und Bereitstellung von ÖPNV. Dieses wollen wir auch in Zukunft fortsetzen.
Der gemeinsame Nahverkehrsplan ist die Basis für die in den nächsten Jahren anstehenden Maßnahmen. Dieser Plan besitzt nicht zuletzt dank GRÜNEM Engagement über die letzten Jahrzehnte bundesweiten Vorbildcharakter.

Bauarbeiten ÖPNV-Spur Bismarckstraße
Als zentrale Entwicklungsachse der Region streben wir weiterhin eine Straßenbahnverbindung zwischen Roßdorf und Weiterstadt an, die über Darmstadt führt. Bis dafür eine wirtschaftlich tragfähige Lösung gefunden ist, werden wir uns für leistungsfähige Übergangslösungen im ÖPNV stark machen.
Wir werden uns dafür einsetzen, dass die Zeitkarten im ÖPNV zur intermodalen Zugangskarte weiterentwickeln werden. Im Rhein-Main-Verkehrsverbund (RMV) plädieren wir für die Prüfung umlagefinanzierter Preismodelle für fahrscheinlosen ÖPNV. Die begonnene Verzahnung mit Carsharing-, aber auch mit Leihfahrradsystemen wollen wir fortsetzen.
Die mit der Verlängerung der Linie O nach Brandau bereits eingeleiteten Angebotsverbesserungen ins Modautal wollen wir mit der Einrichtung einer Busbeschleunigungsspur auf der B449 zwischen Darmstadt-Böllenfalltor und Traisa fortführen.
Gleichzeitig sehen wir mit großer Sorge auf die steigenden Kosten, die nicht mit der Entwicklung der Einnahmen mithalten. Die Fortschreibung der Regionalisierungsmittel auf der Höhe des derzeitigen Stands lindert den Druck nur minimal und sichert nicht hinreichend den Fortbestand des ÖPNV-Angebotes sowie die Finanzierung der anstehenden Infrastruktursanierungen.
Wir werden alle Anstrengungen unternehmen, um auch künftig ein attraktives ÖPNV-Angebot mit kurzen Taktzeiten zu vertretbaren Preisen sicherzustellen. Dafür kämpfen wir aktiv in allen Gremien – auch des RMV – und in den Städtetagsausschüssen in Land und Bund.
Klares Bekenntnis zum ICE-Halt
Wir GRÜNE machen uns stark für
die Vollanbindung des Darmstädter Hauptbahnhof an die geplante Neubaustrecke

Hauptbahnhof Darmstadt
Die von der Bahn geplante Neubaustrecke zwischen Frankfurt und Mannheim ist ein wichtiger Lückenschluss im europäischen Hochgeschwindigkeitsverkehr. Sie ist gleichzeitig Voraussetzung dafür, die überlasteten Schienenstrecken zwischen Main und Neckar zu entlasten und damit die erforderlichen Verbesserungen im Schienenpersonennahverkehr überhaupt zu ermöglichen.
Die Vollanbindung des Darmstädter Hauptbahnhofs über eine der als raumverträglichsten vom Regierungspräsidium festgestellten Varianten ist in diesem Zusammenhang unverändert die einzige schlüssige Lösung. Alle anderen Varianten sichern die Optionen zur Anbindung der Region nicht in erforderlichem Umfang. Sie sind mit erheblichen Nachteilen für die haltenden Züge verbunden und/oder erzeugen – wie der sich in Diskussion befindliche sogenannte Airport-Shuttle – Folgekosten für die Stadt, die weit jenseits des Leistbaren liegen. Read More
Wir werden uns daher auch weiterhin nachdrücklich und auf allen Ebenen für die Vollanbindung des Darmstädter Hauptbahnhofs einsetzen. Die sich aus der Neubaustrecke ergebenden Chancen wollen wir aktiv nutzen, z. B. für einen kombinierten Lärmschutz der Alt- und Neubaustrecke oder für städtebauliche Möglichkeiten durch eine gemeinsame Deckelung der Alt- und Neubaustrecke südlich des Darmstädter Hauptbahnhofs mit entsprechender Bebauung.
Nur ein wirkungsvoller Lärmschutz entlang der Altstrecke wird Darmstadt entlasten, da eine Verlagerung des gesamten Güterverkehrs auf die Neubaustrecke unrealistisch ist.
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